August bis Oktober 2013
Theater Willy Praml auf dem Areal der ehemaligen Judengasse Frankfurt am Main
Das Kooperationsprojekt von Theater Willy Praml und Jüdischem Museum stellt die Frage nach der Romantik in Frankfurt am Main ganz konkret und bindet sie an die Person Heinrich Heines, an sein biografisches und künstlerisches Umfeld, an die vielschichtige historische Topografie der Stadt und das mit dieser eng verbundene Judentum.
Heine, der selbsternannte „letzte Romantiker“, bündelt als zentrale Gestalt diese Fragen. Sein Romanfragment „Der Rabbi von Bacharach“ wird gemeinsam mit weiteren zeitgenössischen Texten in Form einer Collage wesentliche Aspekte der Romantik und ihre Bedeutung auch für die Gegenwart vorstellen. Auf komplexe Weise hatte der Dichter der „Loreley“ in diesem Werk Rheinromantik und Judenverfolgung miteinander verwoben.
In der Form des Stationentheaters agieren Schauspieler, Musiker und ein Männerchor im öffentlichen Raum: Bespielt wird das Gebiet der ehemaligen Judengasse – einst Schauplatz in Heines Roman. Ausgangs- und Endpunkt einer theatralen Führung durch Raum und Zeit, die auch benachbarte christliche Relikte einbezieht, wird das Museum Judengasse sein. In dem heute vor allem von urbaner Funktionalität geprägten Areal begibt sich die Inszenierung auf Spurensuche in der Literatur-, Stadt- und Religionsgeschichte.